Herausforderung

Die aktuell bekannten und weitgehend akzeptierten Klimamodelle weisen nach, dass der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre wesentlich zur Klimaerwärmung der Erde beiträgt. Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Abkommens verpflichtet bis 2050 klimaneutral zu werden. Um das zu erreichen, muss die Schweiz 110 TWh fossile Energie (Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel) durch CO₂-freie Energie ersetzen. Die Schweiz produziert aktuell 60 TWh elektrische Energie CO₂-frei, hauptsächlich durch Wasserkraft (34 TWh), Kernenergie (23 TWh) und Solar (6 TWh). Durch weitere Elektrifizierung und dem damit verbundenen rein technischen Effizienzgewinn können die 110 TWh fossiler Energie durch zusätzliche 40 TWh elektrischer Energie ersetzt werden.

Erschwerend hat die Schweizer Bevölkerung 2017 beschlossen, auch die CO₂-freie Kernenergie (23 TWh) zu ersetzen, sodass total ca. 60 TWh zusätzliche elektrische Energie, mit Schwerpunkt im Winterhalbjahr (Heizen), aufgebaut werden muss.

Ganzjährige Versorgungssicherheit, volkswirtschaftliche Kosten im weitesten Sinne (inklusive Natur- und Landschaftsschutz) und CO₂-Freiheit sind die wesentlichen Kriterien für die Auswahl des künftigen elektrischen Produktionsmixes. Zur Verfügung steht der Ausbau von:

  • Wasserkraft
  • Solar- und Windenergie
  • Gaskraft
  • CO2-neutrale Brennstoffe
  • Geothermie
  • Kernenergie
  • Stromimporte

1 kWh entspricht ungefähr 1 Stunde Haare föhnen
1 MWh entspricht ungefähr 10 Minuten Fahrt einer Lokomotive eines ICs
1 GWh entspricht ungefähr 3 Stunden die Stadt Zürich mit Strom versorgen (2024)
1 TWh entspricht ungefähr 6 Tage die Schweiz mit Strom versorgen (2024)

Grundlagen

Der Energieverbrauch der Schweiz betrug 2022 ca. 212T Wh, der aus unterschiedlichen Energiequellen gedeckt wurde:

Einerseits mit Elektrizität 60 TWh: davon Wasserkraft 33 TWh, Atomkraft 23 TWh, Photovoltaik 5 TWh, Wind 0.15 TWh

Andererseits mit fossilen Brennstoffen wie Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl für Industrie und Haushalte mit total 110 TWh, Kerosin für Flugbetrieb 16 TWh, sowie Biomasse und andere 13 TWh

Wichtig: Energie ist nicht gleich Strom

Der aktuelle Schweizer Energiemix umfasst zum grossen Teil fossile Energiequellen, wie Benzin, Erdgas oder Heizöl, die für Mobilität und Wärmebedarf von Industrie und Haushalten genutzt werden. Diese sollen durch Elektrifizierung ersetzt werden

Möglicher Energiemix

Um dem Energiebedarf nach der Elektrifizierung gerecht zu werden, gibt es unterschiedliche Ansätze. Im Vordergrund stehen die folgenden Möglichkeiten zur Auswahl:

Alle geeigneten Dachflächen mit PV-Anlagen ausstatten

→ ergibt 24 TWh/Jahr

Ausbau der Speicherseen-Kapazität um 25 %

→ ergibt 4 TWh/Jahr

Bau von sechs Kombi-Gaskraftwerken mit je 1 GW Leistung für Betrieb im Winterhalbjahr und bei Dunkelflauten

→ ergibt ca. 20 TWh/Jahr

Bau eines Kernkraftwerks mit 1.2 GW Leistung

→ ergibt ca. 10 TWh/Jahr

Import der fehlenden Strommengen

Aufwand Stromproduktion

Fest steht: Die Schweiz braucht in Zukunft mehr Strom. Unterschiedliche Arten der Stromerzeugung sind dabei unterschiedlich aufwändig und haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt, Kosten und CO2-Bilanz zur Folge. Das Hauptproblem ist die sichere Stromversorgung im Winter (Heizen und wenig PV-Leistung).

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